Die Geschichte des Nordstern Einigkeit beginnt – wie viele andere Geschichten auch – auf einer Weide. Aber die Weide auf der wir uns zu diesem Zeitpunkt befinden ist nicht abgesteckt auf dem Grundstück auf dem gut 75 Jahre später der Nordstern gebaut werden soll. Nein. Jetzt im Jahre 1926, dem Gründungsjahr des Schützenverein Einigkeit, wird Schützenfest nicht nur anders gefeiert als heutzutage, sondern auch an einem völlig anderen Ort. Wir befinden uns auf der Weide des Gastwirts Heinrich Trottenburg, am Faulenpoth (siehe Bild).
Wie aber zu erkennen ist, lag dieser Festplatz nicht gerade günstig für die Bewohner des Soester Nordens. So kam es, dass bereits im Jahre 1929 der Verein mit seinem Festplatz das erste Mal umzog: Der Landwirt Nölke stellte seine Weide welche wesentlich günstiger lag, zur Verfügung. Aber auch die Ländereien der Familie Nölke hatten – bedingt durch die Entwicklung im Soester Norden – einige Standortwechsel zur Folge. Vom Bereich der Friedrichstraße ging es zuerst auf eine Weide auf der sich heute der Dörrenbergweg befindet. Weiter ging es auf eine andere Weide zwischen Friedrichstraße und Grimmelshausenweg. Auf diesem Platz, welcher lange Jahre als Festplatz diente, wurde erstmals auch ein kleiner Geräteschuppen gebaut.
Wäre es nach den damaligen Schützen gegangen, wäre in diesem Bereich am Grimmelshausenweg bereits im Jahre 1963 ein Grundstück in Erbpacht übernommen worden. Leider scheiterten die Verhandlungen, so dass der Vorstand nach weiteren Möglichkeiten suchen musste. In gemeinsamen Verhandlungen mit der Bundesbahn und dank der Unterstützung der Stadt Soest wurde 1972 das Grundstück an der Ecke Hermannstraße/Hepper Weg zur Verfügung gestellt Da aber bereits zur damaligen Zeit die Weiterführung der Ringstraße planungsrechtlich vorgesehen war, wurde im Jahre 1974 ein Grünstreifen zwischen dem Grimmelshausenweg und dem geplanten Danziger Ring als Schützenplatz vorgesehen, eine Planung, welche bis zum Jahr 2001 bestand hatte.
Der geplante Bau eines Vereinsheims scheiterte jedoch an dem massiven Widerstand der Anlieger. So wurde 1974 ein Bauantrag für einen Geräteschuppen auf dem Grundstück an der Hermannstraße gestellt, dem die Stadt Soest zustimmte. Der Platz wurde umfriedet und der als Provisorium gedachte Geräteschuppen entwickelte sich im Laufe der Jahre zu dem Vereinsheim der heutigen Art.
1978 gab es noch einmal Hoffnung auf einen Neubau und der geplante Anbau von Toilettenanlagen wurde verschoben. Diese wurden dann aber im Jahre 1983 realisiert. Im Jahre 1987 wurde der Eingang gepflastert und ein großes Tor sorgt seit dieser Zeit für eine gute Zuwegung. Da der Weg zu den Toilettenanlagen oftmals den Launen des Wetters ausgesetzt war, wurde im Jahre 1998 der Weg durch die Erweiterung des Vorbaus angenehmer gestaltet.
Erst im Jahre 1994 befasste sich der damalige Vorstand wieder mit der Planung eines neuen Winterfesten Vereinsheims. Der Verein hatte weiterhin deutlich an Mitgliedern gewonnen und sich auch den Aktivitäten rund um den Karneval noch stärker gewidmet, wodurch ein verstärkter Raumbedarf für Übungsabende entstand. Die Planungen wurden zwar von allen Seiten wohlwollend zur Kenntnis genommen, aber de richtige Dynamikfehlte. Als kritisch für das Vereinsleben stellte sich im Jahre 1998 die Schließung des Vereinslokals Gerke heraus. Nach der Schließung der Gaststätte Puls, mit der die Schießgruppe auch ihre Schießanlage verlor, stand nun kein Lokal mehr im Kernbereich der Vereins zur Verfügung. Nichts deutete mehr darauf hin, dass der Verein jemals ein eigenes Vereinsheim haben würde. Aber wir wissen alle, dass es anders gekommen ist.
Dank der tatkräftigen Unterstützung durch Verwaltung und Politik gelang es dann im Jahre 1998 die planungsrechtlichen Grundlagen zu schaffen. Insgesamt elf verschiedene Grundstücke wurden dem Bauausschuss im Oktober 1998 alle mögliche Standorte vorgestellt. Nach eingehenden Diskussionen und Bewertung aller Kriterien stellte sich der Platz am Danziger Ring als Beste Wahl heraus. So wurde bereits im Februar 2000 der Entwurf des Bebauungsplanes eingebracht. Im April 2000 wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Bau des Vereinsheims nach den Plänen des Architekten Dipl.-Ing. Ingo Born beschlossen.
Pünktlich zum Schützenfest 2000 erhielt der Verein die Baugenehmigung und nach der Ernte konnte Ende August mit den Erdarbeiten begonnen werden, eine große Aufgabe, an deren Vorbereitung und Durchführung viele Schützenbrüder beteiligt waren. (Bilder des Baus sind hier zu sehen). Im Jahr 2001 erfolgte die Grundsteinlegung und im Jahr 2002 dann das erste Schützenfest am Nordstern Einigkeit. Damit endet die Geschichte, wie der Nordstern Einigkeit entstand, aber da dies nun selber fast 20 Jahre her ist, gibt es vielerlei Geschichten rund um den Nordstern, die wir euch auf unserer Webseite und Facebook gerne erzählen wollen.